PKV: Kosten ohne Versicherungswechsel senken
In den vergangenen Wochen hat nicht nur die GKV Kritik einstecken müssen – auch die Private Krankenversicherung musste in der Vergangenheit einen Imageverlust verkraften. Gerade die immer wieder thematisierten Kosten in der PKV dürften vielen Versicherern sauer aufstoßen. Laut „Focus“ lagen die Anpassungen in den letzten 15 Jahren bei mehr als 5 Prozent pro Jahr. Das Magazin beruft sich dabei auf Zahlen von KVpro zur Höhe der Beitragsanpassungen.
Dynamische Entwicklung der Prämien
Stein des Anstoßes ist eine Berechnung von KVpro mit dem Ergebnis, dass in den vergangenen 15 Jahren der Beitrag für die PKV um durchschnittlich 5,84 Prozent pro Jahr angehoben wurde.
Daraus ergeben sich aus Sicht von „Focus“ für den einzelnen Versicherten schwerwiegende Probleme. Denn einerseits ist man in keiner der privaten Krankenversicherungen wirklich vor der Kostenspirale sicher. Auf der anderen Seite kann der PKV Wechsel aufgrund von Risikozuschlägen oder einem höheren Lebensalter teuer werden. Eine Tatsache, auf die auch Verbraucherschützer immer wieder hinweisen und vor einem „Schnellschuss“ warnen.
Gesetzlicher Rahmen für Tarifwechsel
Dabei bietet das VVG ein Schlupfloch, auf welches auch das Magazin „Focus“ hinweist – § 204 VVG (Versicherungsvertragsgesetz). Dieser Paragraf schreibt die Möglichkeit fest, ohne Verlust von Rechten in einen Vertrag mit gleicher oder niedrigerer Leistung beim gleichen Versicherer zu wechseln. Leider sind sich viele Versicherte dieser Möglichkeit nicht bewusst oder knicken angesichts der Taktik von Krankenversicherungen ein, die den Wechsel verhindern wollen.
Laut Hajo Köster vom BdV versuchen die Versicherer, den Tarifwechsel nach Möglichkeit zu umgehen, „es wird ganz gewaltig gemauert“. Der Hintergrund: Wechselt ein Bestandsversicherer in einen günstigeren Vertrag, entgeht der PKV ein Teil der Beitragszahlungen.
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